Schubert Ländler für 2 Violinen und Bass - Ausgabe

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Noten (Part, Vl1, Vl2, Kb) - Lieferung nur an Endverbraucher
Best.-Nr.: EV 11233-1
Musik von Franz Peter Seraph Schubert
bearbeitet von Robert F. E. Neumann
für Trio
Beschreibung

Schubert Ländler für 2 Violinen und Bass

Musik von Franz Schubert
bearbeitet von Robert F. E. Neumann

Ausgabe
Noten (Part, Vl1, Vl2, Kb) - Lieferung nur an Endverbraucher

52 Seiten.
Best.-Nr.: EV 11233-1
Theaterverlag Eirich Gesellschaft m.b.H.


Tänze für Klavier hat Schubert sein ganzes Leben hindurch kontinuierlich verfasst. Sie gehören zu seinem Schaffenskanon ebenso, wie seine Klaviersonaten, seine Kammermusik, seine Symphonien oder seine Lieder. Sie sind von ebendemselben Geist, derselben Leidenschaft, denselben Gemütsverfassungen durchdrungen, wie die großen und berühmten Werke aus seiner Feder. Sie zeichnen sich von Anfang an durch so große Popularität aus, dass in Folge zahlreiche Bearbeitungen für mehr oder minder große Orchesterbesetzungen entstanden sind, darunter auch 6 Deutsche Tänze - D 820 in einer Fassung von Anton von Webern!

Originale Tänze für Streicher von Schuberts Hand hingegen sind kaum erhalten.
Fünf Menuette mit sechs Trios und fünf Deutsche mit sieben Trios und einer Coda für Streichquartett, D 89 und D 90 datiert 19. Nov. 1813, 2. Heft, sind überliefert und erfreuen sich heutzutage sowohl in ihrer Originalform, als auch in Ensemble- oder Orchesterbearbeitungen großer Beliebtheit.
Ein erstes Heft mit mutmaßlich weiteren Tänzen ist nicht überliefert. In Schuberts Werkverzeichnis, verfasst von seinem Bruder Ferdinand, sind unter dem Entstehungsjahr 1813 drei Menuette und Trios für Orchester, und unter 1814 fünf Menuette und sechs Deutsche mit Trios für Quartett und 2 Waldhörner aufgeführt, deren Manuskripte in Ferdinands Besitz waren. Auch diese Hefte, vielleicht ident mit dem erwähnten 1. Heft, sind leider verloren gegangen.

Daneben sind nur noch zwei Manuskripte mit Ländlern erhalten, von denen die „4 komischen Ländler“ in D für zwei Violinen die bekanntesten sind. Den „4 komischen Ländlern“, mit getrennt in zwei Systemen notierten Violinstimmen, ist eine einzelne Violinstimme mit 9 Ländlern in D vorangestellt (in Summe drei Blätter). Auf einem gesonderten Blatt folgen 8 Ländler in fis, bei denen ebenfalls nur die erste Violine notiert ist. Diese Blätter sind mit Jänner 1816 datiert. Drei weitere Blätter mit 11 Ländlern in B, notiert ist wieder nur eine Violinstimme, sind undatiert und vermutlich im Januar oder Februar 1816 entstanden. Sechs dieser 11 Ländler hat Schubert in seinen 8 Ländlern in B - D 378 für Klavier wiederverwendet. Ein weiterer Tanz aus den 9 Ländlern in D, transponiert nach B, ist ebenfalls in die Klavierländler D 378 eingeflossen.

Auf Grund der Anlage der Notenblätter und der überlieferten Tanzmusikpraxis der Zeit halte ich es für überaus wahrscheinlich, dass dies die einzigen Aufzeichnungen dieser Tänze waren. Der Rest wurde in guter Volksmusikmanier dazu improvisiert. Wie die zweite Violinstimme auszuführen ist hat Schubert in den „4 komischen Ländlern“ gezeigt. Falls von der üblichen Begleitharmonie abgewichen werden soll, ist das in der Stimme der ersten Violine notiert, so wie dies im ersten Teil des fünften Tanzes in fis der Fall ist. Ein Bass ist ohnedies dazu zu denken, so wie es in einer Reihe von Ländlersammlungen der Zeit gängige Praxis war.
Solche Sammlungen gab es für eine oder zwei Violinen oder auch Klarinetten mit Kontrabass „ad libitum“.
Von Michael Pamer beispielsweise sind „Solo-Ländler für die Violine mit willkürlicher Begleitung einer zweyten Violin und Baß“ in 12 Heften zu je 2 x 6 Ländlern (erschienen 1827 bei Johann Cappi in Wien) überliefert.

Mit meiner Bearbeitung der Ländler für 2 Violinen und Bass D 355 in fis, D 370 in D und D 374 in B habe ich den Versuch unternommen, diese Tänze so wiederherzustellen, wie sie vielleicht zu Schuberts Zeit gespielt wurden und sie erstmals nach über 200 Jahren der Musikwelt wieder zu erschließen. Wunderbare Musik, echter Schubert, bisher ungehört und eine wirkliche Neuentdeckung. Zur Vervollständigung habe ich auch den „4 komischen Ländlern“ in D für 2 Violinen D 354 einen Bass hinzugefügt.

Dynamische Angaben sowie detaillierte Spielhinweise fehlen in den erhaltenen Violinstimmen nahezu vollständig. Lediglich in den ersten beiden Tänzen der 9 Ländler in D ist jeweils im ersten Teil ein p und im zweiten Teil ein f verlangt. Eine Dynamikanweisung, wie sie ebenso in den 8 Klavierländlern D 378 aufscheint, hier auch modifiziert zu mf und f, im letzten, nicht in der Violinstimme enthaltenen Tanz, sogar f und ff. Diese Dynamikangaben, wie auch die Veränderung im 6. Tanz der Klavierländler in B (entsprechend dem 7. Tanz der Violinländler in D) aus fz im ersten Teil des Tanzes werden in der Klavierfassung fp, sind wohl der Adaption an das Klavier geschuldet.
Selbstverständlich ist bei der Aufführung mit Streichern eine allzu stereotype Dynamisierung zu vermeiden um das Ohr des Zuhörers nicht zu ermüden. Abwechslung ist auch in der Begleitung gefragt. Anders als in den Tänzen Pamers, der zu der auskomponierten ersten Violinstimme, zwar eine notierte zweite Violinstimme und einen Bass hinzufügt, diese aber über die ganzen 6 Tänze unverändert beibehält, verlangt Schubert eine variantenreichere Begleitung. In den „4 komischen Ländlern“ D 354 gibt er zwei rhythmische Varianten der Begleitung vor, in der Klavierfassung D 378 finden sich noch drei weitere. Ebenso habe ich zuweilen, insbesondere in den 8 Ländlern in fis, die harmonische Standardbegleitung, angeleitet durch Schuberts Klavierländler, zugunsten einer ausdrucksstärkeren Harmonisierung verlassen.

Robert Neumann, Breitenfurt im Januar 2019

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